26.04.2025

Industry Speaker am Paris College of Art

Mein Alltag als Modejournalistin in Paris


Paris – die Stadt der Mode, der Inspiration und der großen Geschichten. Wenn gerade keine Fashion Week die Straßen der Stadt verwandelt, schlägt mein Herz für eine andere Leidenschaft: das Unterrichten.

Das Paris College of Art ist mittlerweile mehr als nur ein Freelance Job geworden – es ist ein fester Bestandteil meiner Reise als Modejournalistin.

Hier habe ich nun schon in mehreren Workshops mein Wissen weitergegeben: über Fashion Communication, Self-Branding und den Einstieg in die aufregende, aber herausfordernde Welt des Modejournalismus.


Wenn ich nicht auf Pressereisen bin oder Videos für ELLE und Harper's Bazaar drehe, schneide und poste, stehe ich in hellen Seminarräumen mitten in Paris und spreche mit Studierenden über die Zukunft der Branche. Mein Ziel ist es, dem Studiengang "Fashion Design" eine Perspektive für den tatsächlichen Arbeitsmarkt zu liefern und hier kommt meine Expertise als Modejournalistin ins Spiel, denn am Ende geht es immer um Geschichten, die gut erzählt werden müssen - von Prüfungen zu Bewerbungen.

Wie positioniert man sich, wird sichtbar und schafft es, von Medien aufgegriffen zu werden?

Was ist ein Clipping?


Ein Clipping bezeichnet den dokumentierten Nachweis einer Medienveröffentlichung. Früher waren das ausgeschnittene Artikel aus Printmagazinen oder Zeitungen (“to clip” = ausschneiden), heute umfasst der Begriff auch digitale Veröffentlichungen auf Websites, Social Media oder in Newslettern.

Warum Clippings so wichtig sind:

Für Labels, Designer:innen und PR-Teams sind Clippings der Beweis, dass ihre Arbeit von den Medien wahrgenommen wird. Im Modejournalismus dienen Clippings nicht nur der Erfolgsmessung – sie sind auch ein wichtiges Werkzeug für die eigene Karriere.

Mein Tipp:

Wenn du neu im Modejournalismus startest, sammle alle deine Veröffentlichungen von Anfang an! Ob Interview, kurzer Beitrag oder Gastartikel – jedes Clipping ist ein Schritt auf deinem Weg zu einer starken, sichtbaren Karriere.


Wie arbeiten Modejournalist:innen mit Clippings?

Beim Einbinden Anderer:

Journalist:innen greifen Marken, Persönlichkeiten oder Themen dann auf, wenn sie gut zu ihrem Publikum passen – und wenn die Story relevant, aktuell oder besonders erzählenswert ist.

Das bedeutet: Wer als Brand oder Kreative:r ein Clipping will, sollte nicht einfach “Werbung” anbieten, sondern eine echte Geschichte liefern, die journalistische Standards erfüllt.

Für die eigene Sichtbarkeit:

Auch Modejournalist:innen selbst brauchen Clippings! Eigene Veröffentlichungen dienen als Referenz, Portfolio und Karrierebooster. Wer seine Beiträge dokumentiert und geschickt präsentiert (z.B. auf LinkedIn oder einer persönlichen Website), positioniert sich stärker im Markt – und wird häufiger für neue Jobs oder Kooperationen angefragt.

Kimyana Hachmann, Modejournalistin & Mentorin

Lucas Maethger, Chair of Fashion Design, PCA

Wie kontaktiere ich Journalistinnen richtig, damit sie meine Story veröffentlichen?


1. Recherchiere gezielt:

Finde heraus, welche Journalist:innen wirklich zu deinem Thema oder deinem Stil passen. Schicke keine Massenmails.

Individualität gewinnt – immer.

2. Erzähle eine starke Geschichte:

Was macht dein Label, dein Event oder deine Kollektion einzigartig? Journalisten suchen keine Werbung – sie suchen gute Storys. Gib ihnen einen Grund, warum gerade dein Projekt relevant ist.


3. Baue echte Beziehungen auf:

Networking im Modejournalismus bedeutet nicht nur einmal eine Pressemitteilung zu verschicken.

Folge Journalist:innen auf LinkedIn oder Instagram, kommentiere ehrlich ihre Beiträge und zeige echtes Interesse – langfristige Verbindungen bringen oft mehr als eine kurzfristige Veröffentlichung.

Das sind essentielle Tipps, die ich meinen Studierenden immer mit auf den Weg gebe und über die wir dann im Kurs intensiv reden. Eine Übung im Workshop war, Worte für sich und die eigene Vision zu finden.

Keiner kann in unsere Köpfe schauen, daher müssen wir es formulieren.

Abschluss: Einladung zur eigenen Reise


Der Weg in den Modejournalismus ist heute dynamischer, digitaler und persönlicher denn je.

Es reicht nicht mehr aus, nur ein gutes Gespür für Trends zu haben – es geht darum, eine eigene Stimme zu entwickeln und sie mit der Welt zu teilen.


Wenn ich eines in Paris gelernt habe, dann das:

Deine Leidenschaft, deine Perspektive und deine Hartnäckigkeit sind deine stärksten Werkzeuge. Und genau das möchte ich auch dir mitgeben: Dein Weg ist einzigartig. Trau dich, ihn sichtbar zu machen.

Outfit Credits:

Mantel: &Other Stories via Prag Agency

Bluse: Vinted

Tasche: Le Tanneur

Blazer: The Frankie Shop

Hose & Schuhe: TOTEME

//werbliche Info, weil Markennung

Bildstrecke fotografiert von Johanna Spahn

Instagram: @filmbyjss